Boot: Hallberg-Rassy 49
Anforderungen
Isa und Beni sind junge Digitalnomaden, die mit einem Boot um die Welt reisen wollen. Sie wollen dabei auch gerne zahlende Gäste mitnehmen. Ursprünglich kommen Sie auf uns zu mit einem Boot, in das sie sich verliebt haben: Eine Cuttyhunk 54. Rumpf Epoxy auf Teak, Deck Teak auf Sperrholz. Wir sprechen miteinander und erörtern Fragen wie: Was versprecht ihr euch davon, mit fremden Menschen segeln zu gehen? Ist das Ziel, damit Geld zu verdienen, oder Menschen kennenzulernen? In diesem ersten Gespräch wird klar, dass gewisse Gedanken noch nicht ganz ausgereift sind. Nach einem Reality Check ist klar: Die Cuttyhunk ist viel zu pflegeintensiv, das Interieur müsste anders aufgeteilt werden, sie hat zu viel Tiefgang für die geplanten Törns, das Cockpit ist nicht ideal und sie ist für die Länge von 54 Fuß ziemlich klein von innen. Plus: sie wird äußerst schwierig wieder zu verkaufen sein, wenn dieser Zeitpunkt mal kommt. Sprich: Das Boot passt nicht zu den Anforderungen von Isa und Beni.
Bootssuche und Fund
Wir erfassen die Anforderungen der Beiden und gehen auf die Bootssuche. Anders als bei vielen anderen Kunden machen wir hier keinen klassischen Workshop mit anschließenden Bootsvorschlägen; stattdessen schicken wir Isa und Beni Bootstypen, die als Horizonterweiterung gelten sollen. Unsere Anweisung an die Beiden: Schaut euch diese Bootstypen mal ohne Vorurteile an und lasst sie sacken. Vielleicht kommt ihr bei einem Boot mit einer guten Aufteilung auch unter 50 Fuß weg? Denn die Cuttyhunk 54 ist zwar auf dem Papier (und in Sachen Hafengebühren) sehr groß, von innen gäbe es aber deutlich bessere Boote.
Da wir ihren Geschmack kennengelernt haben, können wir ein paar Exoten vorschlagen: Zum Beispiel eine Gozzard 44 und eine Passport 470. Aber auch klassische europäische Centercockpityachten wie eine Contest 48 sind dabei.

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Klar ist auf jeden Fall: Es soll lieber eine ältere, klassische Yacht sein als eine moderne, schlecht gebaute. Beni und Isa mögen Holz und klassische Linien. So besichtigen sie mehrere Boote, und eine Hallberg-Rassy 49 überzeugt am meisten. Das Schiff liegt in den Niederlanden, ist 1982 gebaut worden, aber gut in Schuss. Der Innenraum hat wenig Abnutzungsspuren, der Yanmar hat 2800 Stunden auf der Uhr, die Polster wurden getauscht, das Teakdeck überholt und es gibt sogar ein Heckstrahlruder.

Nach dem Refit ist die HR voll autark: Geräteträger, Solar, Starlink
Es ist also klar: Das Boot soll es werden! Wir helfen bei vertraglichen Fragen und stellen Kontakt zu einem guten Gutachter her, der keine Probleme am Schiff feststellt. So kann die Übergabe stattfinden.
Isa und Beni geben Vollgas, bringen die Yacht in den Süden und refitten sie dort. Und wie! Die Rassy glänzt und glitzert. Das Teak ist abgeschliffen und geölt, einige Akzente frisch lackiert, der Rumpf poliert, die Segel überholt, das laufende Gut getauscht, der Geräteträger montiert und und und.

Das süße Leben: Malou vor Anker
Endlich können sie nun die Früchte ihrer Arbeit ernten: Sie leben an Bord ihrer „Malou“, genießen aktuell das Mittelmeer und posten wunderschöne Bilder auf ihrem Instagram-Kanal „Sailing Malou“. Da möchte man gleich mitsegeln.
