Boot: Najad 460
Anforderungen
Andrea und Marko wollen auf Weltumsegelung mit einem Einrumpfer, ca. 42 bis 48 Fuß. In unserem gemeinsamen, halbtägigen Workshop halten wir fest, dass Sicherheit, Komfort und Verlässlichkeit vor Geschwindigkeit gehen. Der Bootsrumpf soll am liebsten aus Alu oder dickem GFK sein, mit wenig Tiefgang, damit möglichst viele Reviere zugänglich sind. Marko ist 1,90m groß und möchte an Bord überall stehen können und das Bett soll bitte auch lang genug sein. Für die Weltumsegelung muss das Boot autark sein, das heißt Geräteträger, Lithiumakkus, Wassermacher und so weiter. Da die Beiden tauchen, soll auch ein Tauchkompressor an Bord sein.
Bootssuche und Fund
Nach dem Workshop machten wir uns auf die Suche und fanden ein paar interessante Boote, die gut passen könnten, unter anderem eine Najad 441, eine Taswell 43, eine Hallberg-Rassy 42F und eine Moody Eclipse 43. Schnurstracks ging es nach Italien für eine gemeinsame Besichtigung der Najad 441. Auch wenn das Boot nicht verkehrt war und es von innen wirklich makellos war, es stand noch zu viel auf der To-Do-Liste: Das Teakdeck musste grundlegend überholt werden, das stehende Gut musste getauscht werden, der Plotter war alt, der Wassermacher war defekt, die Batterien ebenso. Irgendwie sprang der Funke noch nicht so über.

Besichtigung der Najad 441
Nicht verkehrt, aber noch nicht das ideale Boot
Als Nächstes stand eine Hallberg-Rassy 42F auf dem Programm. Und da dieser Bootstyp Andrea und Marko sehr gut gefallen hat, aber das erste Boot noch nicht so, haben sie noch mehrere HR42F’s angeguckt: In Italien, Deutschland, Schweden, sogar auf den Philippinen. Keins der Boote hat wirklich überzeugt, irgendwelche Nachteile gab es immer – Motoren mit 5000 Stunden, verwaschenes Teakdeck, olle Polster. Ingenieur Marko hat überall genau hingeschaut, genauer als so mancher Gutachter. Die Preise waren verrückt hoch, der Markt hatte sich von Corona noch nicht ganz erholt. Zu viele Kompromisse für zu viel Geld.
Teakdeck einer HR 42F
Eine typische Schwachstelle älterer Rassys: Das geschraubte Teakdeck
Muss es denn wirklich eine Hallberg-Rassy 42F sein? Oder wäre ein anderer Bootstyp nicht auch gut? Doch. Und so war es, dass Andrea und Marko nach Sizilien flogen, um dort eine Najad 460 anzusehen. Sie hatten gleich von Anfang an das Gefühl, das richtige Schiff gefunden zu haben. Also: Vertrag unterzeichnet, Anzahlung vorgenommen, Probeschlag und Systeme gecheckt, Restzahlung und Übergabe. Fair winds and following seas!

Schlüsselübergabe
Die Weltumsegelung kann starten!